Die Sternenmühle

Christine Busta (1959)

Preisgekrönt 1959: Die Sternenmühle

Wer kennt nicht die Gedichte um den Löwen Haferschluck, Sandmännchens Frau oder die himmlischen Kleider der Erde wie „das Regenschwere und Flockenleichte“ oder „das Windzerrissene, Laubgeflickte“? Ein Klassiker der Kinderlyrik voller Sprachspielereien und Melancholie, der seit bald 60 Jahren unverändert aufgelegt wird.

Rezension aus dem Jahr 1959

Vorwiegend märchenhafte Themen werden in Gedichten gestaltet. Das Lehrhafte und Moralisierende ist durch souveräne künstlerische Gestaltung vor jeder Aufdringlichkeit bewahrt. Hier ist endlich einmal das, was man sich für die Kinder wünscht. Eine wirkliche Dichterin hat für sie Gedichte geschrieben, nicht mehr oder minder krampfhaft gewollt oder ungewollt banale Reimereien, sondern kleine Kunstwerke.
Was besagt es, wenn die Kindertümlichkeit, die fast durchwegs gegeben ist, an einigen wenigen Stellen angezweifelt werden muß, wenn den Kindern in diesen seltenen Fällen zu schwierige Assoziationen zugemutet werden (z. B. der Maronibrater, der den Krater des Vesuv putzt).
Aber gerade ist dem Geographie-Gedicht, gegen das sich derartige Einwände in erster Linie richten könnten, wird durch die Verwendung klanglich reizvoller Ortsnamen der kindlichen Phantasie Anregung geboten. Hier wird zweifellos eine elementare Form künstlerischen Erlebens vermittelt, wie sie der schon mit rationalen Begriffsinhalten belastete Leser nicht mehr kennt. Einwandfreie, sorgfältige Ausstattung. Die Illustrationen sind künstlerisch wertvoll, phantasiereich und ergänzen den Inhalt bestens.

In: Jugendbuchratgeber, Beiblatt zu: Die Jugend 1959, Nov., S. 9

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