Ich sage Hallo und dann Nichts
Stell dir vor, du holst die Sterne vom Himmel und dann hast du sie alle hier herumliegen und weißt nicht, was du mit ihnen machen sollst.
Stell dir vor, du willst eine Flaschenpost abschicken und findest keinen Korken.
Stell dir vor, die Liebe irrt sich in der Tür.
Stell dir vor, die Liebe liebt sich selbst am meisten.
Darum geht's im Buch
Die vierzehnjährige Jecinta beschließt, sich vollständig zu verweigern: „Ich will nirgends mehr dazugehören. Ich tu nichts mehr von dem, was alle tun. Ich brauche das alles nicht. Ich spiele nicht mehr mit.“ Aus „Jecinta“ wird „J“, die ihren gesamten Besitz entsorgt. keine Hausaufgaben mehr macht, sich weder als Mädchen noch als Junge festlegen lassen möchte. Dann kommt Leonie in die Klasse – und sie ist viele, in ihr wechseln verschiedene Identitäten. Mit Leo wird Jays NICHTS langsam zu ALLES, immer enger und vertrauter wird ihre Beziehung. Das Buch stellt Fragen nach der eigenen Identität abseits von Erwartungshaltungen, ohne eindeutige Antworten zu geben, der Text bleibt so offen wie seine Figuren. Wie Jay darf auch die traumatisierte Leo für sich selbst sprechen: In unterschiedlichen Handschriften auf jeweils einer eigenen Seite stehend fügen sich ihre multiplen Persönlichkeiten zu einem fiktiven Heft. Lilly Axster begleitet ihre Figuren in und durch Beziehungen, eröffnet die Möglichkeit von Bindungen. Und macht zweifelsfrei deutlich: Du allein bestimmst, wie du leben möchtest. Schreib deinen eigenen Text. Das sagt die Presse
- In diesem harten „Nein“ zu all dem Druck, der damit einhergeht, wenn man zu einer eigenständigen Persönlichkeit werden will, werden viele jugendliche Leser ihre eigene Sehnsucht wiedererkennen, einfach nicht mehr mitzuspielen. Roswitha Budeus-Budde, Süddeutsche Zeitung
- Eindeutige Antworten werden nicht geliefert, hier geht es darum, Fragen zu stellen. Das tut dem Text gut, der keine Überzeugungen verkaufen und nichts vorgeben will. Karin Haller, EX LIBRIS – das Bücherradio, Ö1
Links zur Inspiration
- Gespräch Ute Wegmann und Michael Schmitt | Deutschlandfunk | Die besten 7 | Podcast
- Lauren Ramoser: So viel Identität steckt in deinem Namen | ZEIT
- Multikollektivität und Identität | Kulturshaker | Video
Lilly Axster: Ich sage Hallo und dann Nichts
Innsbruck: Tyrolia 2023, 200 S. | ISBN 978-3-7022-4153-7 | € 18,00 | Ab 14 Jahren
Ausgezeichnet mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2024
Ausgezeichnet mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2024