Der Wolf, die Ente und die Maus
Wenn man einem Wolf im Wald begegnet, ist die Gefahr groß, dass man verschlungen wird.
So geht es in diesem Bilderbuch auch der Maus, und zwar schon auf Seite zwei. Doch was das Ende der Geschichte sein könnte, ist hier ein Anfang – der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Im Bauch des Wolfes trifft die Maus zu ihrer Überraschung nämlich nicht nur auf eine gut ausgestattete Küche, Schlafzimmer und Esszimmer, sondern auch auf eine höchst lebendige Ente. Sie plaudern, feiern ein Fest – schließlich gibt es einen Plattenspieler – schmausen und philosophieren über die Annehmlichkeiten, die es mit sich bringt, wenn man gefressen wird. Etwa, dass man sich nicht mehr davor fürchten muss, gefressen zu werden. So wird der Wolf, also vielmehr sein Bauch, zum neuen gemütlichen Zuhause – das von Maus und Ente tapfer gegen den Jäger verteidigt wird! Woraufhin sich der Wolf erkenntlich zeigt und seinen beiden Rettern einen Wunsch erfüllt….
Es ist eben alles eine Frage der Perspektive, so ließe sich dieses witzig-philosophische Bilderbuch zusammenfassen. Collagierte Illustrationen erweitern die Erzählung, bringen die Pointen der Geschichte zugespitzt auf den Punkt. Und nach dem Lesen dieses Buches wissen Sie übrigens auch, warum Wölfe heulen.
Mac Barnett & Jon Klassen: Der Wolf, die Ente und die Maus
Zürich: NordSüd Verlag 2018 | 40 S. | € 15,50 | ab 5