Wer sich die Eingangsszene dieses Bilderbuchs – Ente und Maus sitzen in ihrer großräumigen Wohnküche beim Frühstück – genau anschaut, entdeckt so allerhand. Ente zum Beispiel liebt offenbar die Farbe Orange: Nicht nur ihr Schnabel ist orange, auch ihre Jacke und Hose, Schal und Schuhe, Fahrradschutzhelm und Warnweste. Und Ente ist offenbar etwas ängstlich: Ein gerahmtes Foto an der Küchenwand zeigt sie mit orangefarbenen Schwimmflügeln und sorgenvoller Miene im Wasser stehen. Heute aber flattert ein Brief ins Haus und gemeinsam will man Freund Biber besuchen, der einen neuen Damm gebaut hat. Der Weg durch den Wald zu Bach und Biber bildet den Rest der Geschichte und besteht im lustvoll mit Übertreibungen spielenden Text größtenteils aus den laut geäußerten Ängsten und Sorgen der Ente: „Wir werden uns fürchterlich verlaufen.“ „Wir werden verdursten.“ „Wir hätten nie von zu Hause weggehen dürfen.“ Die lässigen Bilder allerdings zeigen wunderschöne, weite Landschaften, perfekt für einen gelungenen Ausflug. Gelassen und ruhig begleitet Maus die jammernde Ente, reicht Kaffee oder Karotte und hilft händereichend über die Brücke und die große Schlucht.
Das Bilderbuch selbst ist perfekt zum gemeinsamen Anschauen von Groß und Klein, von Optimist*innen und Pessimist*innen. Ein Mutmachbuch für schwierige Zeiten.