Wie macht man eigentlich ein Baby?

Eine berechtigte und relevante Frage für Kinder im Kleinkindalter, die sich Geschichten vom Storch o.ä. nicht lange auftischen lassen. Wozu auch, die Realität tut schließlich nicht weh. Das macht auch das gleich lautende Kindersachbuch von Anna Fiske klar, indem es sich eingehend mit dem Thema Fortpflanzung befasst. In knappen Texten und mit frechen Bildernl, die in ihrer Figurendarstellung die menschliche Vielfalt zeigt und dabei mit verstörenden Schönheitsidealen und Vorurteilen bricht, wird erklärt, wie ein Baby gezeugt wird, wie es im Mutterleib wächst und wie es schließlich auf die Welt kommt. Dabei wird auch erklärt, dass nicht alle Menschen, wie etwa alleinstehende oder homosexuelle Paare, Babys (auf natürlichem Weg) bekommen können und es werden Alternativen, wie künstliche Befruchtung oder Adoption, aufgezeigt. Manches wiederum wird (ohne Begründung) ausgespart: zum Beispiel, dass nicht jeder Fötus/Embryo überlebt oder auch das Thema Verhütung. Manches wird schön geschrieben, zum Beispiel, dass man Babys nur machen kann, wenn man sich liebt.
Im Text, der auch immer wieder zum Mitdenken und Miträtseln einlädt, in dem Fragen gestellt und Optionen aufgezeigt werden, kommen die Figuren auch selbst zu Wort, was eine besondere Nähe zu dem Thema herstellt. Illustriert werden Szenen wie Sex oder Geburt ganz unverhohlen ohne dass es unästhetisch oder zu anatomisch wirken würde.

Juliane Zach

 

Anna Fiske: Wie macht man eigentlich ein Baby?

Anna Fiske: Wie macht man eigentlich ein Baby?

Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger
Hanser 2022, 80 S., € 15,50, ab 4 Jahren

Dieser Buchtipp erschien zuerst in "1001 Buch"