Weltverbessern für Anfänger

Ein Schulwettbewerb sorgt für vergnügliches Chaos im Pflegeheim und in Minnas Klasse

Stepha Quitterers verspielter Debütroman beginnt mit einem ganz eigenen Ton, der einen vielleicht an Christine Nöstlinger erinnert, und mit einer Schulszene, die ganz sicher bei den meisten ungute Gefühle wecken wird:
Die Grinsinger legte qualvoll sachte einen schweinchenrosa lackierten Zeigefinger auf den Blätterpacken und fragte leise: „Wissen Sie, was das ist?“ (Die Grinsinger siezt uns, obwohl wir erst in der siebten Klasse sind. Kein vernünftiger Lehrer siezt seine Schüler schon in der siebten Klasse.)

Aber bevor das Lateindesaster in Form einer „korrigierten Katastrophenex“ seinen Lauf nimmt, rettet einen andere Lehrerin – „die Muhbalk mag jeder – die Klasse, indem sie den Unterricht unterbricht und die Teilnahme am Wettbewerb „Weltverbessern für Anfänger“ verkündet. Und als Preis winkt der Siegerklasse eine Fahrt nach Tallinn! Was einiges an Engagement innerhalb der einzelnen Klassen auslöst: mehr Grün für die Aula, weniger Plastik für den Schulkiosk ...
Heldin Minna will mit ihren beiden besten Freunden einen Besuchsdienst im Pflegeheim der Stadt initiieren: „Hallo sagen. Freundlich sein. Etwas aufmuntern. Ein bisschen Leben in die ganze Endstadiumswarterei bringen.“

Was folgt ist ein turbulentes und höchst unterhaltsam zu lesendes Durcheinander sowohl im Altersheim als auch in Minnas als schwierig verschrieener Klasse. Und ein Happyend mit Wahnsinnsküssen, bei dem man sich mit Minna wünscht, dass das Weltverbessern – in so lässig-frechem Ton – niemals aufhören möge.

Stepha Quitterer: Weltverbessern für Anfänger

Stepha Quitterer: Weltverbessern für Anfänger

Hildesheim: Gerstenberg Verlag 2020 | 277 S. | € 16,50 | ab 12 Jahren