Was ist mit uns
Liebeleien vor der Kulisse des New Yorker Sommers & Literatur für Millennials mit Instagram-Vorliebe
Die Geschichte beginnt fast am Broadway, nämlich in einem Postamt am Times Square, wo zwei Jungs aufeinandertreffen. Der eine heißt Arthur, ist nur den Sommer über in der Stadt, hatte grad sein Coming Out, aber noch keinen Freund. Der andere, Ben, will ein Paket aufgeben mit den Sachen, die sein Ex bei ihm in der Wohnung zurückgelassen hat. Die beiden plaudern, flirten – und verlieren sich im Gewirr eines Flasmob-Heiratsantrags. Der Rest ist ein bisschen Schnitzeljagd, Bromance und Romance, Musical und Fan-Fiction und vor allem: jede Menge Liebeleien vor der Kulisse des New Yorker Sommers, in vielen Schattierungen und gänzlich jugendfrei.
Ein leichtfüßiger Unterhaltungsroman also, mit großem Personal, das zwar von homo- über hetero- bis biromantisch asexuell jede diesbezügliche Ausrichtung repräsentiert, in Bezug auf den sozialen Status allerdings nicht gerade divers daherkommt. Es passiert zwar wenig auf den gut 400 (da und dort auch zähen) Seiten, dafür wird oft Kaffee getrunken (Samantha zum Beispiel, die neue Flamme von Bens bestem Freund Dylan, arbeitet in einem Coffeeshop und trinkt ihren als fettarmen Iced Mocha mit vierfachem Espresso, einem Spritzer Sirup und Sahne) und dabei viel geplaudert, vor allem über Liebesdinge und ob das Universum diesbezüglich eigene Pläne hat. Natürlich werden auch durchgängig und oft mit Witz einschlägige popkulturelle Phänomene diskutiert oder zitiert, viel Musical von »Hamilton« bis »Dear Evan Hansen« oder Literatur, vor allem »Harry Potter«, aber auch Games, Musik und Markenware aller Art. (fl)
Becky Albertalli & Adam Silvera: Was ist mit uns
Zürich: Arctis im Atrium Verlag 2019 | 416 S. | € 19,60 | ab 14 Jahren