One of us is lying
Eigentlich haben Bronwyn, Addy, Nate und Cooper nicht viel miteinander zu tun – bis sie beim Nachsitzen alleinige Zeugen werden, wie ihr Mitschüler Simon mit einem allergischen Schock zusammenbricht und stirbt.
Kein Unfall, sondern offensichtlich Mord. Viele hatten einen guten Grund, ihn zu töten. Ist er doch Betreiber von „About That“, einer schulinternen Gossip-App, die Gerüchte und Halbwahrheiten verbreitet. Es zeigt sich, dass sein letzter, noch unveröffentlichter Post besonders brisante Enthüllungen bietet: Bronwyn hat Prüfungsfragen geklaut, Addy ihren Langzeit-Freund betrogen, Nate dealt trotz Bewährungsstrafe, und Cooper ist schwul. Hat einer von ihnen Simon getötet, um seine Entlarvung zu verhindern? Wenn es keiner von ihnen war, wer dann?
Der Debütroman von Karen McManus ist ein klassischer „Whodunnit“-Krimi, geschickt gebaut in den wechselnden Ich-Perspektiven der vier Hauptfiguren. Überdeutlich setzt er sich auch mit dem Erwartungsdruck auseinander, dem die Jugendlichen von ihren Eltern ausgesetzt sind, rechnet mit menschenverachtender Medienberichterstattung und mit Social Media Plattformen wie „About That“ ab. Und nicht zuletzt ist er eine berührende Liebesgeschichte – denn im Zuge der Ereignisse kommen sich Bronwyn und Nate, die Intelligenzbestie und der Outlaw, trotz oder wegen ihrer Gegensätzlichkeit immer näher.
Was alle vier in den acht Wochen, die bis zur Aufklärung von Simons Tod vergehen, lernen: wer ihre echten Freunde sind. „Sie sehnen sich danach, erfolgreich zu sein, Freunde zu haben, geliebt zu werden. Wahrgenommen zu werden.“ Wenn das nur gelingt, indem man anderen und sich selbst etwas vormacht, wird sich auch ein davon abhängiger Erfolg, Freundschaft oder Liebe als Lüge herausstellen. Daran lässt dieses Buch keinen Zweifel.
Karen M. McManus: One of us is lying
München: cbj 2018 | € 18,50 | 448 S. | ab 14