Viele Grüße, Deine Giraffe
Giraffe langweilt sich in der südafrikanischen Savanne, weil bis zum Horizont kein Freund zu sehen ist. Also beschließt sie einen Brief zu schreiben.
Wie gut, dass ein ebenfalls unterbeschäftigter Pelikan kürzlich nebenan einen Postdienst eröffnet hat: Er soll als fliegender Postbote Giraffes Brief dem ersten Tier in die Hand drücken, das ihm hinter dem Horizont begegnet. Und bitte gleich auf Antwort warten! Die Frage bei dem darauffolgenden Briefwechsel ist nur: Wie soll man sich einen Pinguin – oder eine Giraffe – vorstellen, wenn man noch nie von einem Tier dieser Art gehört hat? Was ist ein Hals und wo sitzt er etwa bei einem Wal? Welche Farbe hat das Meerwasser und warum verändert es sich je nach Tageszeit? Was folgt, sind nicht nur Aufregung, Ungeduld, Ärger, Neugier und ziemlich viel Lachen, sondern auch neue Fragen, neue Freunde und damit eine enorme Erweiterung des Horizonts. In einfacher Sprache erzählen acht kurze Kapitel und elf handgeschriebene Briefe, die zwischen Giraffe und Pinguin gewechselt werden, welche Schwierigkeiten bei so einem Perspektivenwechsel entstehen können. Da verschlägt es nicht nur dem Pinguin die Sprache, wenn die als Pinguin verkleidete Giraffe am Kap der Wale ankommt. Ein sehr witziges Buch mit ganzseitigen Illustrationen, in denen die Figuren und ihre Welt – Akazien, Meer, Eisschollen, Fischgräten – charmant inszeniert werden.
Megumi Iwasa & Jörg Mühle (Ill.). Viele Grüße, Deine Giraffe
Frankfurt/M.: Moritz 2017 | 112 S. | € 10, 95 | ab 6