Kaya weiß, was sie will

Kindergartenkind Kaya von den »Roten Rübchen« weiß, was sie will. Mitunter nicht nur ein Stückchen vom Marmeladenbrot, sondern den ganzen Teller, »bis alles alle ist«. Macht aber nichts. Zu viel Süßes ist ungesund, meint Papa, aber Omas Pflaumenmus ist eh ohne Zucker gekocht. Kaya ist halt auf die Butterbrotseite des Lebens gefallen und umstellt mit sympathischen Eltern- und Großelternfiguren, die sie durch den Alltag begleiten. Neben Papa Sascha und Mama Renny sind das die beiden Omas Miri und Tinka, die gemeinsam im Nebenhaus wohnen und Uropa Hüseyin – divers, genau. Der Alltag mit ihnen birgt kleine Überraschungen – beim Frühlingsausflug im Park entdeckt Kaya ein Eichhörnchen und ein goldenes Osterschokoladenei – und größere Aufregungen – beim Spielen stößt sich Kaya den Kopf blutig und muss ins Krankenhaus. Die durchgängige Illustration im Collagestil konzentriert sich auf das Miteinander der Figuren und lässt die unterschiedlichen emotionalen Zustände der Hauptfigur klar erkennen. Zudem beginnen alle neun Vorlesegeschichten mit einer nach stets gleichem Muster ablaufenden Einstiegs-Doppelseite: Ein Motiv oder Ding, wesentlich für Kayas Alltag und zugleich den Gang der Geschichte, wird vorab im Weißraum präsentiert, dann gibt es einen ritualisierten Erzähleinstieg: »Soll ich dir eine Geschichte erzählen?« »Ja!« »Die Geschichte vom Spiegel­ei?« »Ja, die sollst du erzählen.«
Und garantiert mehr als einmal!

Klaus Nowak

brandt kaya

Heike Brandt & Giulia Orecchia (Ill.): Kaya weiß, was sie will

Neun Geschichten zum Vorlesen
Frankfurt: Moritz 2023, 128 S., € 18,00, ab 3 Jahren

Dieser Buchtipp erschien zuerst in "1001 Buch"