Harris und ich

Wilde Lausbubengeschichte auf einer US-amerikanischen Farm – mit lieben Grüßen von Michel aus Lönneberga

Ein 11-jähriger Junge verbringt Anfang der 1950er-Jahre einen Sommer auf einer abgelegenen Farm. Er ist es gewohnt, vorübergehend bei mehr oder weniger entfernten Verwandten unterzukommen, da seine Eltern schwere Alkoholiker sind. Aber ein Landleben wie dieses hat er noch nie gesehen – allen voran jemanden wie seinen 9-jährigen Cousin Harris, der den Kopf voll hat mit waghalsigen Flausen. In dessen Obhut lernt der Junge alles Grundlegende auf die harte Tour: wie etwa der Kuh Vivian mit ihren brutalen Tritten auszuweichen, den nicht minder gefährlichen Hahn Ernie im Auge zu behalten oder sich nicht mit der mäusefressenden Luchs-Katze Fetzer anzulegen. Neben der Farmarbeit bestimmen vor allem Harris‘ Eskapaden und Ideenreichtum den Alltag der beiden Buben. Bei Ringkämpfen mit Riesenschweinen oder einem Fahrrad-Tuning mit Waschmaschinenmotor sind Schwierigkeiten natürlich vorprogrammiert. Nach und nach lernt der junge Gast nicht nur, Harris ebenfalls Streiche zu spielen (Stichwort: Urinieren auf den Elektrozaun), sondern ergründet auch die Menschlichkeit der anderen anfangs noch rau und merkwürdig wirkenden Farmbewohner. Ein oft derbes, aber wunderbar komisches Buch, das trotz der eigentlichen Schwere der Einstiegssituation lebendigen Spaß und Unbeschwertheit vermittelt.

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Gary Paulsen: Harris und ich

Von Mörderschweinen, der Kuh Vivian, Ernie dem Hahn und ... und ... und
Aus dem Englischen von Ulli und Herbert Günther
AMünchen: dtv (Reihe Hanser) 2020 | 192 S. | € 14,40 | ab 11 Jahren