Ganz schön frech

52 Gedichte für die ganze Familie

Seit gut fünfzehn Jahren bespielt Markus Köhle all jene Bühnen Österreichs (und darüberhinaus), auf denen mit Sprache performt wird, und ist mit seinen Vorträgen und Workshops zum Poetry-Slam-Lehrer der Nation geworden. »Sprachinstallateur« nennt er sich auf seiner Website – eine Berufsbezeichnung, die gut zu den 52 Gedichten des von Robert Göschl mit Zeichnungen versehenen kleinen Bandes »Ganz schön frech« passt.

Markus Köhle ist ein Spracharbeiter, der die feine Feder schon auch in seinem Koffer hat, gern aber mit der Rohrzange werkt. Fröhlich, schnell, unkompliziert und der Gegenwart verbunden dichtet er in einfachen Formen und findet immer wieder Verbindungen, die – jedenfalls im Moment – überraschen, zum Lachen bringen, überzeugen:
»Hosen sind Rinden von Beinen / Koteletts sind Muskeln von Schweinen // Weinen ist Regen der Augen / Seifen sind Klötze aus Laugen/ …«

Dass man die Scheu vor gebundener Sprache verliert und Lust bekommt, in Markus Köhles Duktus nach- und weiterzudichten, ist eine der Stärken dieser Gedichte, die in der Tradition des »Sprachbastelbuchs« (1975) stehen.

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Markus Köhle: Ganz schön frech. 52 Gedichte für die ganze Familie

Illustriert von Robert Göschl. Wien: Luftschacht 2019 | 72 S. | € 15,40 | ab 6 Jahren