Finn macht es anders
Finn mag nicht mehr zur Schule gehen. Denn in seiner Klasse sitzen auch Sven, Paul und Max. Und die nehmen ihm jeden Tag die Jause weg. Sie rempeln und beschimpfen ihn.
Und in jeder Pause malen sie ihm irgendeine Schmiererei ins Schulheft. Seiner Mutter erzählt Finn davon nichts. Und auch nicht seiner Lehrerin. Wie soll er sich bloß wehren? Aber vielleicht schafft er es ja heute, denn plötzlich steht die Polizei in seiner Klasse 3b ...
Was Andreas Liebers hier fast beiläufig - aus der Sicht von Finn - erzählt, ist heftig: "Mein Herz klopfte. Ich schwitzte. Mir war schwindelig."
Als LeserIn kann man Finns Gefühle gut nachvollziehen, daran ändern auch die sehr bunten, großteils ganzseitigen Illustrationen von Susanne Göhlich wenig, auf denen die Mobber als kleine Buben zu sehen sind, denen man so viel Bosheit und Gewalt kaum zutraut.
Wie die Autorin die Situation erzählerisch auflöst, ist interessant: Sie lässt die Klugheit Finns über die Mobber siegen. Das ist eine schöne Lösung, zumal sie vom Jungen selbst kommt. Ob ihm - und den kindlichen LeserInnen – damit nicht zu viel zugemutet wird, nämlich eine Aufgabe, für die Erwachsene zuständig sind, kann und sollte im Gespräch über das Buch besprochen werden.