Echte Helden - Gefangen im Hochwasser
Junge männliche Protagonisten, die sich oder der Welt etwas beweisen müssen oder wollen, stehen im Mittelpunkt der Reihe "Echte Helden".
Der in allen drei bisher erschienenen Bänden an den Anfang gestellte Hinweis, man habe es mit wirklich erlebten Begebenheiten zu tun, soll auf mitreißende Geschehnisse einstimmen – im Falle des zweiten Bandes: »Gefangen im Hochwasser« sogar im wahrsten Sinne des Wortes.
Drei 10-jährige Jungs um Mitternacht bei Starkregen auf einem Schrottplatz – das lässt zwar Abenteuer, aber auch nichts Gutes erahnen. Im Zentrum des Geschehens steht Louis, der in der Schule vom reichen Alex und dessen Kumpanen Orkan schikaniert wird. Louis lässt sich in der Hoffnung auf Ruhe auf einen Deal mit den beiden Mobbern ein und verschafft ihnen spätnachts Zugang zum Schrottplatz, auf dem seiner Mutter arbeitet. Alex möchte nämlich unbedingt noch einen Brief aus dem kürzlich verunfallten Porsche seines Vaters holen. Was es mit dem Schriftstück auf sich hat, wird natürlich erst am Ende aufgelöst – davor haben die drei Buben eine nervenaufreibende Nacht durchzustehen. Denn während einer spontanen Spritztour mit dem Wagen über den Platz bricht plötzlich der Damm des angrenzenden Flusses und die »echten Helden« müssen sich aus einer lebensgefährlichen Situation retten …
Detailreiche Beschreibungen der dramatischen Ereignisse, durchgängige Spannung und Cliffhanger am Ende der Kapitel (die Autorin schreibt auch Drehbücher) sorgen für Nervenkitzel und Leseunterhaltung – infolge größerer Schrift und relativ kurz gehaltener Kapitel auch für ungeübtere LeserInnen. Neben der Spannung kommt aber auch die Thematisierung der Alltags- und Familienprobleme der Jungs nicht zu kurz.
Charlotte Habersack: Echte Helden. Gefangen im Hochwasser
Illustriert von Nikolai Renger. Hamburg: Dragonfly/Harper Collins Germany 2019 | 160 S. | € 10,30 | ab 9 Jahren