Dort fliegt sie!
Was das?!? Auf alle Fälle sofort auffällig. Der Umschlag leuchtend gelb, das Format sogar noch ein bisschen kleiner als ein Reclamhefterl, innen drin dann keine schweren Klassiker, sondern luftig-leichte Kurz- und Kürzestgeschichten (»piep! / das ist ein ganzes lied«), Aphoristisches (»die welt ist so vielfältig / man muss nur seine / falte finden«) und ein lyrisches Gemisch aus Dada, Nonsens (»ein proanznpfrepfl ist ein pringlpfrupf!«) und schönem Sprachspiel. Da unterhält sich dann ein von Mira Lobe entlehnter metterschling mit einem schletterming über staubenblüt und stütenblaub. Dazwischen viele comichafte Bilder mit dickem Strich in Schwarz, aus denen ab und zu ein Gelb oder Rot oder Blau umso schöner strahlt, und die die Eigenheiten des Textes aufnehmen und weiterspinnen. Beides zusammen ergibt so eine Art kleiner Revuenummern, ein bisschen Zirkusluft und Varieté-Atmosphäre. Man weiß zuerst vielleicht nicht recht, wo die eine Nummer aufhört und die andere beginnt, mit der Zeit entdeckt man aber den Kitt im assoziativen Zusammenspiel und genießt sich Wiederholendes. So wie die drei akrobat*innen, die unter anderem für viel Bewegung im Buch sorgen. Sie machen Handstand, schlagen Purzelbäume und Räder, schwingen am Hochseil und tanzen – hoch das Bein! »raps raps raps / hier ein raps / da ein raps / noch ein raps / raps raps raps«.
Klaus Nowak
Astrid*Walenta & Svenja Plaas: Dort fliegt sie!
Dieser Buchtipp erschien zuerst in "1001 Buch"