Der Katze ist es ganz egal
„Ich bin nicht anders als früher, außer, dass ich einer Verwechslung auf die Spur gekommen bin.“
Zu dick, zu dünn, zu behaart, zu klein, … es gibt viele Gründe, sich im eigenen Körper unwohl zu fühlen. Auch Leo, der Held dieser Geschichte, ist mit seinem Körper nicht glücklich, sein Problem lässt sich jedoch nicht mit einer Diät oder einem Waxing-Termin lösen. „Ich bin ein Mädchen mit einem Penis.“, erklärt er. Kein Wunder also, dass Leo eines Morgens aufwacht und einen neuen Namen hat: Jennifer. Jennifer ist Leo ziemlich ähnlich, aber seine Haare, die zu kurz für Zöpfe sind, und die fehlenden bunten Kleider und Röcke in seinem Kleiderschrank machen sie traurig und wütend. Während Leos Familie mit Jennifer keine große Freude hat, sind seine FreundInnen und SchulkollegInnen überraschend offen und einfühlsam. Sofort überlegen der dicke Gabriel und Anne, wie sie zu Geld kommen könnten, um Jennifer neu einzukleiden. Zuhause hingegen versteckt Leo Jennifer, er will niemanden verletzten oder verärgern. Erst nach einem rührenden Gespräch, in dem Leo seiner Mutter erklärt, dass Jennifer eh nicht mehr da sei, beginnt sie zu begreifen, dass es sich nicht um ein Spiel handelt. Leos Vater hingegen ist Jennifer ganz und gar nicht egal.
„Mit „Der Katze ist es ganz egal“ ist der Autorin, die auch schon ihr Debüt „In den Wald“ unter dem Pseudonym Franz Orghandl veröffentlichte, nicht nur eine witzige und rührende Geschichte mit charmanten Charakteren gelungen, sondern auch eine wichtige. Ein unaufgeregtes Plädoyer für Toleranz und Offenheit, das geschickt die entstandene Distanz zwischen Jennifer und ihren Eltern überwindet und hoffentlich manche Vorurteile zum Wanken bringt.
Sehr angemessen illustriert hat die Trickfilmmacherin Theresa Strozyk. Ihre lebhaften Zeichnungen entsprechen auch im Humor dem Text.