Am Leuchtturm gibt es Erdbeereis

Mikas Vater will im Urlaub seine Ruhe, also: Strand, Decke, Buch. Mika selbst – ob Junge oder Mädchen bleibt offen – ist das zu langweilig. Das Kind, aus dessen Sicht erzählt wird, will Eis und kriegt Abenteuer gleich dazu: Auf dem Esel, im Korb eines Lastenfahrrads, mit Bus und Taxi, auf Wasserskiern, im Hubschrauber und mit dem Fallschirm geht es für Mika einmal um die ganze Insel rum, immer dem Eiswagen hinterher, der jedes Mal grade weg ist. Am Ende gibt es Eis für Mika und den Papa. »Da bist du ja wieder«, sagt der und: »War die Schlange am Eiswagen lang?« Das hohe Tempo, das Constanze Spengler in ihrer für ein Bilderbuch umfangreichen Urlaubsgeschichte dialogreich in Szene(n) setzt – sehr schön auch zum Vorlesen –, nimmt Katja Gehrmann auf. Auf hell gemalten Hintergründen: sand- und sonnengelb, wiesengrün, himmelblau und türkis, gehen Wasser und Himmel, Hügel, Dünen und Sand ineinander über, zeichnet sie liebenswerte und ausdrucksstarke Figuren. Für Dynamik sorgen auf dieser rasanten Jagd nach Eis wechselnde Einstellungen und Perspektiven. Trotzdem kommt nie Hektik auf. Das kann nur daran liegen, dass Mika schon ganz im Urlaubs-Entspannungs-Modus ist – und am Umfang des väterlichen Buches.

Franz Lettner

gehrmann leuchtturm

Constanze Spengler & Katja Gehrmann (Ill.): Am Leuchtturm gibt es Erdbeereis

Frankfurt: Moritz 2023, 48 S., € 15,50, ab 5 Jahren

Dieser Buchtipp erschien zuerst in "1001 Buch"